Umwelt

Infrarotheizung – nur in wenigen Fällen eine sinnvolle Lösung

Infrarotheizungen werden stark beworben. Der Installationsaufwand ist gering und die Anschaffungskosten sind überschaubar, so die Botschaft. Aber Vorsicht: stimmen die Rahmenbedingungen nicht, kann der Umstieg auf eine Infrarotheizung angesichts des hohen Stromverbrauchs in die Kostenfalle führen.  

Der Einbau einer Infrarotheizung als alleiniges Heizsystem ist nur in einem Passivhaus oder in einem Effizienzhaus 40 mit einem extrem niedrigen Heizenergiebedarf vertretbar. In den allermeisten Gebäuden wären die Stromkosten extrem hoch. Eine Wärmepumpe, die die Umgebungswärme aus Luft, Grundwasser oder Erde nutzt, arbeitet viel effizienter und ist trotz der deutlich höheren Anfangsinvestition auf lange Sicht viel kostengünstiger. Eine Infrarotheizung kann aus einer Kilowattstunde Strom eine Kilowattstunde Wärme erzeugen, eine Wärmepumpe dagegen drei bis vier.

Für eine typische 100-Quadratmeter-Wohnung im Bestand die mit Infrarotheizungen beheizt werden soll, wäre eine Gesamtleistung von etwa 8.000 Watt Leistung erforderlich. Der Stromverbrauch würde dann bei rund 10.000 Kilowattstunden im Jahr liegen, das wären bei 35 Cent pro Kilowattstunde Stromkosten von 3.500 Euro.

Durchaus sinnvoll kann der Einsatz von Infrarotheizungen hingegen in einzelnen Räumen sein, die nur hin und wieder geheizt werden müssen – klassisches Beispiel ist der Hobbyraum im Keller.

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